Ausstellungen

Das Schoeler Schlösschen bietet den Besuchenden interessante Ausstellungen und freut sich über Anregungen zu zukünftigen Schauen im Haus. Finden Sie mit uns Themen, die vertieft und diskutiert werden sollten.

Unsere Augen sind ständig geöffnet – doch wie oft sehen wir wirklich? Im Alltag rauschen unzählige Bilder an uns vorbei. Wir knipsen schnelle Schnappschüsse, ohne zu bemerken, was wir da eigentlich aufgenommen haben. Erst später, im Foto, entdecken wir Details, die uns im Moment selbst verborgen blieben.

Wahrnehmung ist grenzenlos – alles, was wir sehen, hören oder spüren, ist Teil davon. Doch ob wir verweilen, was wir beachten oder was wir übersehen, hängt allein von unserem Blick ab. Wahrnehmung ist nicht nur ein Standort, sondern eine Haltung: Wo bleibt unser Auge hängen, welche Farbwelten ziehen uns an, welche Geschichten erkennen wir im vermeintlich Alltäglichen?

Wenn wir den Blick bewusst fokussieren, öffnet sich ein neuer Raum: Plötzlich zeigt sich Faszination in scheinbar Gewöhnlichem. Strukturen, Oberflächen, Lichtspiele – all das kann Ausgangspunkt für Geschichten sein. Der Fokus schärft unsere Aufmerksamkeit, lässt uns Neues entdecken und macht uns zu Beobachter:innen, Erzähler:innen und Gestalter:innen zugleich.

Die ausgestellten Arbeiten zeigen, wie Wahrnehmung, Fokus und Perspektive zusammenwirken. Die Miniaturfiguren sind dabei wie Schauspieler auf einer Bühne: Sie bringen das Gesehene zum Leben, verwandeln Alltägliches in etwas Komisches, Dramatisches oder Poetisches – und machen sichtbar, dass alles möglich ist.

Ausgangspunkt: der Workshop
Diese Ausstellung entstand im Rahmen eines Workshops, in dem wir gemeinsam „geschrumpft“ sind – hinein in eine Welt voller Riesen, mitten in den Straßen von Wilmersdorf, mitten im Schoeler Schlösschen.
Mit 100 winzigen Figuren im Maßstab 1:87 haben wir Szenen inszeniert: Klettertouren im Ohr, fragwürdige Golfplätze, spannendes Eintauchen oder einfache Beobachtungen. Mit der Kamera hielten wir ihre Geschichten fest – mal heldenhaft, mal absurd, immer überraschend.

 

Impressum
Workshopleiter und Kurator: Andreas Prossliner

Produktion
Fotoausbelichtung und Plotts: Villa Schmück Dich GmbH
Aufbau: Nicolay Korobeinikow

Der heutige Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf wurde nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges zum Schauplatz architektonischer Transformationen. Aufgrund der besonderen politischen Situation und der begrenzten Fläche befand sich die westliche Halbstadt Berlins in einem Spannungsfeld erschiedener städtebaulicher Ansätze. Gerade die 1960er bis 1980er Jahre waren eine Zeit des Aufbruchs und der Kontraste. Baulücken wurden geschlossen, Brachflächen bebaut und der Stadtraum neu definiert.

Die Ausstellung widmet sich – mit besonderem Fokus auf Wilmersdorf – der breiten Vielfalt der architektonischen Formensprache. Diese reichen von Wohn- und Geschäftshäusern über Bauten für die öffentliche Verwaltung bis hin zu Großprojekten, wie z.B. der Autobahnüberbauung an der Schlangenbader Straße.

Die Fotografien stammen aus dem Bestand des Stadtplanungsamtes Wilmersdorf. Sie dienten der Dokumentation des vielfältigen Baugeschehens und der städtebaulichen Entwicklung und entstanden nicht unter einem künstlerischen Aspekt.

Visuell vereint sie das Quadrat als universelle Bauform. Es diente als Grundlage für Rasterstrukturen, die sowohl in der Gestaltung von Fassadendetails als auch in Grundrissen Anwendung fand. Diesen formellen Ansatz greift das von der Fotografin und Kuratorin Christine Kisorsy gestaltete Konzept auf. Sie definiert den Stadtraum als „Arbeitsoberfläche“ und gruppiert darauf die Fotos nach inhaltlichen und ästhetischen Gesichtspunkten, sodass urbane Typologien entstehen.

Impressum
Originalkonzept
Elke von der Lieth, Christine Kisorsy, Norbert Wiesneth
Überarbeitung
Christine Kisorsy, Bettina Gries
Produktion
Fotoausbelichtung: PRINTBOX
Großfoto: Villa Schmück Dich GmbH
Grafik: Antje Tschirner
Rahmung: Eliot Napier, Oscar Meyer
Aufbau: Nikolay Korobeiniko

Ausgewählte Fotos der Ausstellung können ab Januar 2026 in der Artothek der Kommunalen Galerie Berlin ausgeliehen werden.

Die Dia-Sammlung des Stadtplanungsamtes wurde 2024 mit Unterstützung des Forschungs- und Kompetenzzentrum (digiS) im Rahmen des Förderprogramms Digitalisierung erfasst und wird im Bestand des Museums Charlottenburg-Wilmersdorf geführt.

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